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Lange ging ich in der Irre

Strophe 1

Lange ging ich in der Irre,
kannte meinen Hirten nicht,
und mich zog der Welt Gewirre,
aber Frieden fand ich nicht


Strophe 2

Weide sucht ich nah und ferne,
wo mich's lockte, wo mich's zog,
kostete und tat es gerne,
weil die Schlange mich betrog.

Strophe 3

Und ich kam in einen Garten,
Nacht und Dunkel um mich war,
wider alles mein Erwarten
ward ich einen Mann gewahr.

Strophe 4

Welch ein Mann! Ihn hört ich zagen,
hört ihn seufzen. Ach, wie bang
tönten Seiner Seele Klagen!
Seine Stimm durchs Herz mir drang.

Strophe 5

Jesus war's; Ihn sah ich leiden,
sahe seinen blutg‘en Schweiß.
Nimmer konnt ich von Ihm scheiden,
ach, für mich litt Er so heiß!

Strophe 6

Gottes Sohn, Du Herr vom Himmel,
selbst den Tod littst du für mich!
Ist es möglich! Gott vom Himmel,
dass Du wirklich stirbst für mich?

Strophe 7

Seit mein Glaube dies gefunden,
kenne meinen Hirten ich,
kenne ihn an Seinen Wunden,
und Er kennt und hebt auch mich.

Strophe 8

Das hat mir mein Herz genommen,
seit ich Ihm ins Herz geblickt,
ist die Lieb in mir entglommen;
Gegenliebe mich erquickt.

Strophe 9

Darum dürst ich, Ihn zu heben,
Ihm zu dienen, sehn ich mich,
fürchte mich, Ihn zu betrüben,
Ihm, Ihm leb und sterbe ich.

Strophe 10

Ihr Verirrten, lasst euch leiten,
höret Ihn und schaut Ihn an!
Zu des Himmels Seligkeiten
ruft Er euch und geht voran.

Notensatz (4 Stimmen gemischt)

Melodie: (unbekannt)