Musst eine Last du tragen
Strophe 1
Musst eine Last du tragen,
die dir zu groß und schwer,
du darfst es Jesu sagen:
„Ach Herr, ich kann nicht mehr!“
Er, der am Kreuz gehangen
in namenloser Pein,
versteht dein tiefes Bangen
und will dein Helfer sein!
Strophe 2
Und nimmt Er gleich nicht immer
die Last, die dich bedrückt,
und hast noch keinen Schimmer
der Hilfe du erblickt:
will Er doch dein Berater
am Thron der Gnade sein
und tritt für dich beim Vater
mit Seiner Fürsprach ein.
Strophe 3
Und wenn es sich gefunden,
dass es dir heilsam ist,
dass an die Last gebunden
du bleibst noch eine Frist:
so wird Sein Arm dich tragen
samt aller deiner Last,
bis du verlernt das Zagen
und nur zu rühmen hast.
Strophe 4
Doch bist du dann bewähret
im Feuer siebenmal,
nimmt Er, was dich beschweret,
all deine Last und Qual;
da hältst du dann voll Freuden
auf deinem Wege Rast,
nennst dein vergang‘nes Leiden
gar eine leichte Last.
Strophe 5
Darum, mein Freund und Bruder,
wird dir die Last zu schwer:
sag's nur dem Mann am Ruder
auf sturmbewegtem Meer.
O sag's Ihm nicht erst morgen,
nein, sage es Ihm heut,
und lass Ihn für dich sorgen,
der Sturm und Flut gebeut!